Das Institut für Weltraumforschung INPE veröffentlichte neue Daten für 2019. Es geht daraus hervor, dass die Abholzung des brasilianischen Regenwalds im vergangenen Jahr deutlich vorangeschritten ist.
Abgeholztes Gebiet entspricht in etwa der Größe Zyperns
Die Geschwindigkeit, mit der in Brasilien der Regenwald gerodet wird, ist erschreckend. Während es 2018 noch 4.946 Quadratkilometer waren, die der Regenwald abgenommen hatte, handelt es sich ein Jahr später bereits um 9.166 Quadratkilometer – das entspricht in etwa der Größe Zyperns, der drittgrößten Mittelmeerinsel. Ebenso stieg die Anzahl der Brände im Regenwald um 30 Prozent an. Diese Daten, die das brasilianische Institut für Weltraumforschung nun veröffentlichte, sind zwar nur vorläufige Schätzungen, der enorme Unterschied zum Vorjahr wird allerdings trotzdem deutlich.
Brasiliens Präsident stellt Profit über Naturschutz
Brasiliens Umweltminister Ricardo Salles macht eine „illegale Wirtschaft“ für die verstärkte Abholzung verantwortlich. Doch statt dagegen vorzugehen und die einzigartige Natur sowie das Klima zu schützen, reagierte der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro kontraproduktiv.
Er entließ Mitte 2019 den damaligen Leiter des INPE, denn er habe absichtlich zu hohe Zahlen veröffentlicht. Diese Vorwürfe erwiesen sich später als falsch. Leider ist Bolsonaro eng mit dem Agrarsektor des Landes verknüpft und fördert deshalb primär die wirtschaftliche Nutzung des Regenwaldgebiets. Dass der Klimawandel durch Menschen entstanden ist, zweifelt er an.