Die Affäre um die Spitzeleien der NSA, die durch Edward Snowden enthüllt wurden, sorgten nicht nur in Deutschland für Empörung, sondern, neben vielen anderen Ländern, auch in Brasilien. Seitdem vor einem Jahr aufgeflogen war, dass die US-amerikanische Sicherheitsbehörde auch Dilma Rousseff, die Präsidentin des südamerikanischen Landes, ausgespäht und abgehört worden war, herrschte diplomatische Eiszeit zwischen Brasilien und den Vereinigten Staaten. Nun, nachdem Rousseff kürzlich wiedergewählt wurde, gibt es wieder eine Annäherung zwischen den beiden Nationen.
Neues Jahr, neuer diplomatischer Anfang?
Schon bei ihrer Antrittsrede hatte Rousseff deutlich gemacht, dass man die Beziehungen zu den USA verbessern müsse – vor allem wegen der engen Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern. Auch in Washington ist man offenbar dieser Ansicht: So besuchte Joe Biden, Vizepräsident der Vereinigten Staaten, die brasilianische Regierungschefin am vergangenen Donnerstag in Brasília, nachdem er zuletzt im Sommer zur Fußball-WM im Land gewesen war. Das Gespräch dauerte zwar nur zehn Minuten, stellt aber ein klares Signal der gegenseitigen Bemühungen dar. Biden selbst sprach von einem neuen Anfang und drückte seine Hoffnung aus, dass Rousseff dieses Jahr die USA besuchen würde. Ihren letzten Staatsbesuch dorthin hatte sie nach den Snowden-Enthüllungen abgesagt.